Einblicke

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Thema 2022 - Mobiles Arbeiten.

Stiftungsrat 2022, Karin Kayser-Frutschi, Stiftungsratspräsidentin

Kari Kayser-Frutschi

Politische Auftragsverschiebung von Stiftungsrat zur KKJPD
Unsere Stiftung ist sechsjährig, ein Teil des statuarischen Grundauftrages wird seit dem «Go life» des Schweizerischen Kompetenzzentrums für den Justizvollzug im August 2018 immer wieder kontrovers diskutiert. 92 Prozent des Budgets des SKJV werden für die Bildung des Fachpersonals sowie der inhaftierten Personen aufgewendet. Die rund 8 Prozent des Budgets, welche für harmonisierende Projekte zur Qualitätsentwicklung im schweizerischen Justizvollzug eingesetzt werden, standen auch 2022 teilweise im Fokus der politischen Diskussionen in der KKJPD und im Stiftungsrat. 

Die gemeinsame Vision zum SKJV hat sich gerade im vergangenen Jahr neu justiert. Im Auftrag der KKJPD wird die politische und fachliche Verantwortung im Gesamtsystem Justizvollzug neu geklärt. Das SKJV soll sich als Fachorganisation seinem Kerngeschäft – Bildung, Analyse, Fachaustausch und Informationsaufarbeitung – widmen können. Im Übergangsjahr 2023 kann sich der Stiftungsrat konzentriert mit der Adjustierung des zukünftigen Leistungsauftrages und der Reorganisation der strategischen Verantwortung des Stiftungsrates widmen. Das Ziel ist es, das SKJV und mit ihm den Stiftungsrat ab 2024 neu als reine Fachorganisation in der Gremienlandschaft zu positionieren. 

Bildung, Fachaustausch und praxisnahe Informationen
Die Bildungsangebote des SKJV kommen gut an. Unbestritten sind die digitalen Wege, welche das SKJV in der Informationsaufarbeitung, im Fachaustausch und in der Modernisierung der Bildungsangebote umsetzt und plant. Die Kantone sind dem SKJV dankbar für ein digitales Monitoring zu Führungsinformationen. Zukünftig erfolgt dies durchgehend automatisiert und mit validen Kennzahlen. Die Stakeholder des Kompetenzzentrums wünschen eine enge Vernetzung der Praxis mit dem SKJV. Dass dies erfolgreich umgesetzt werden konnte, zeigt sich insbesondere im Ausbau der Praxisanteile in den Lehrgängen, aber auch im jährlichen Forum Justizvollzug und den durchgeführten Fokustagungen. Die Justizvollzugsinstitutionen und fachlichen Gremien von Gesundheit bis zu Sicherheit schätzen die konkreten, aus der Kooperation zwischen Wissenschaft, nationalem wie auch internationalem Fachwissen und Best Practices erwachsenen, Angebote und Dienstleistungen des SKJV sehr.

Ich danke dem Stiftungsrat, den Kooperationspartner:innen und den Mitarbeitenden des SKJV für die grosse Unterstützung zur Klärung der politischen und fachlichen Zuständigkeit im Schweizer Justizvollzug, die wir in dieser spannenden Übergangsphase erfahren durften. Das Schweizerische Kompetenzzentrum für den Justizvollzug ist und bleibt in seiner Funktion als Bildungs- und Praxispartner weiterhin die Fachorganisation, die sich alle wünschen. Und diesen Auftrag erfüllt das SKJV heute schon, vollumfänglich. Herzlichen Dank für Ihre Wertschätzung gegenüber dem SKJV und Ihrem Vertrauen in uns.

Karin Kayser-Frutschi, Präsidentin Stiftungsrat SKJV
 

SKJV 2022 – Rückblick von Patrick Cotti, Direktor

Portrait Patrick Cotti

Wir sind auf dem richtigen Weg 
Nach gut der Hälfte der ersten vierjährigen Strategieperiode (2021 – 2021) blicken wir mit Stolz zurück. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage bei den Kantonen zeigt, dass das SKJV die richtigen Entwicklungsschwerpunkte gesetzt hat: Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Bildung und Praxis, vermehrter fachlicher Austausch, Modernisierung der Ausbildungsinhalte und -instrumente.

  • Im Kontext der etappierten Digitalisierung im Schweizer Justizvollzug haben die Kantone und der Stiftungsrat nun der Pilotphase zur Umsetzung von «New Learning» mit der Abgabe von Tablets für alle Teilnehmenden der Grundausbildung zugestimmt. Modernes Lernverhalten wird stark gefördert. So kann ab 2023 ein breites Wissensangebot auf den neuen Lernplattformen aufgebaut werden.
  • Die Vorbereitungen sind so weit gediehen, dass im kommenden Jahr der Zuschlag auf eine neue, smarte IT-Lösung für inhaftierte Personen erfolgt, welche das 15jährige Server-System ablösen wird. Die bisherigen bewährten Bildungsangebote von BiSt sollen digital durch Selbstlern-Apps ergänzt werden. Gleichzeitig wird diese moderne IT-Lösung für die Kantone um ein Vielfaches günstiger, so dass die smarte Lösung deutlich mehr Teilnehmenden zugänglich gemacht werden kann.
  • Der Stiftungsrat hat den Weg zur Umsetzung des zukünftigen SKJV-Campus mit deutlich mehr Raum für Bildung und Praxistransfer im Marly Innovation Center MIC eröffnet. Im Campus mit Hotelunterkunft für alle Bildungsteilnehmenden und Arbeitsgruppen soll auch ein Freizeitangebot mit Sport und Erholung bieten. Der Mehrwert für überregionale fachliche und persönliche Begegnungen wird markant sein und die Atmosphäre wesentlich prägen.
  • Das SKJV ist noch näher an seine Zielgruppen herangerückt: Das gut besuchte Forum 2022 sowie auch eine Fachtagung haben das ganze Spektrum der «Sicherheit» behandelt und Kooperationen von Polizei bis zu Bewährungshilfe gestärkt. Neu steht auch eine Übersicht zu internationalem «Soft Law» für die Praxis zur Verfügung. Das SKJV ist seit Herbst 2022 auf LinkedIn präsent und macht Fachnews seither über die sozialen Medien zugänglich. Das Themendossier Leadership und der Umgang mit LGBTIQ+-Personen hat im vergangenen Jahr ein sehr breites und positives Echo beim Fachpublikum und in der Öffentlichkeit gefunden. 

Karin Kayser-Frutschi, Nidwalder Regierungsrätin und Präsidentin des Strafvollzugskonkordates Nordwest- und Innerschweiz, wurde am 3. Juni 2022 als Präsidentin des Stiftungsrats des SKJV gewählt. Gleichentags wurde der Freiburger Staatsrat und Präsident des Concordat Latin, Romain Collaud, als Vizepräsident gewählt. Wir freuen uns sehr über das neu konstituierte Präsidium und gratulieren den beiden zur Wahl. Dem abgetretenen Präsidenten Fredy Fässler und der abgetretenen Vizepräsidentin Béatrice Métraux danken wir herzlich für ihr Engagement.

Das SKJV ist ein interessanter Arbeitgeber: Die Lohngleichheitsanalyse nach Gleichstellungsgesetz hat bei uns keinen Geschlechtseffekt ergeben, worauf wir stolz sind. Und ein Stimmungsbild zur Betriebskultur durch eine externe Kaderbefragung zeigt auf, dass wir zentrale Themen fokussiert haben und bearbeiten. Die Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden haben zudem die Gründung einer Personalkommission unterstützt, die bei wichtigen Fragestellungen zur Unternehmenskultur und zu den Anstellungsbedingungen einbezogen wird und der Stimme der Mitarbeitenden mehr Gewicht verleiht.

Ein besonderes Augenmerk richteten wir auf die Anwendung des Öffentlichkeitsprinzips. Dieses kommt bei uns nur in Ausnahmefällen im Bildungsbereich zur Anwendung. Darüber hinaus ist es uns ein grosses Anliegen, dass alle Informationen und Daten vertraulich behandelt werden.

Damit die Wissenschaftsfreiheit für die Mitarbeiter:innen des SKJV, insbesondere für die Teilzeitmitarbeiter:innen an Hochschulen, bestehen kann, haben wir entsprechende Handlungsrichtlinien erarbeitet, die bei Interessenskonflikten mit dem SKJV als Arbeitgeber Klarheit schaffen. 

Den Vertreter:innen des Schweizer Justizvollzugs danken wir herzlich für die verschiedenen Plattformen, die wir mit grosser fachlicher Unterstützung von verschiedenen Fachleuten und Professionen für die Qualitätsentwicklung der Praxis bespielen dürfen. 
Meinen Mitarbeitenden danke ich herzlich für ihr ausserordentliches Engagement in einem bewegten Schweizer Justizvollzug.

Patrick Cotti, Direktor
 

Unsere Organisation

Lohngleichheitsanalyse

Das Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann (GlG) wurde revidiert und um eine Pflicht für Arbeitgebende zu einer betriebsinternen Lohngleichheitsanalyse ergänzt. Die Änderung trat per 1. Juli 2020 in Kraft und hat zum Ziel, den verfassungsrechtlichen Anspruch auf gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit (Art. 8 Abs. 3 BV) durchzusetzen.
Gestützt auf das GlG wurde im SKJV Ende 2021 eine Lohngleichheitsanalyse durchgeführt und im Anschluss daran von einer unabhängigen Revisionsstelle überprüft.
Hierfür wurden die Daten von 109 Mitarbeitenden mit Hilfe von Logib, einem Standard-Analyse-Tool des Bundes, auf die Durchsetzung des verfassungsrechtlichen Anspruchs auf gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit analysiert. Die formelle Überprüfung der Lohngleichheitsanalyse ergab, dass im SKJV kein Geschlechtseffekt vorliegt. Dieses erfreuliche Ergebnis wurde den Mitarbeitenden SKJV im Januar 2022 mitgeteilt.

Zum Personal

Verteilung Beschäftigungsgrad per 31.12.2022

Infografik Beschäftigungsgrade

Geschlechterverteilung per 31.12.2022

Infografik Geschlechterverteilung

Sprachenverteilung per 31.12.202

Infografik Sprachenverteilung

Ohne Rätoromanisch. Die Zugehörigkeit zu einer der Sprachgemeinschaften der Schweiz wurde der gängigen Praxis der Bundesverwaltung entsprechend aus der Erstsprache (Sprache, in der man denkt und die man am besten beherrscht) und der allfälligen Zweitsprache (Sprache, in der man denkt und die man fast so gut beherrscht wie die Erstsprache) abgeleitet. Zweisprachige Mitarbeitende wurden einer der Sprachgemeinschaften zugeteilt.

Altersverteilung per 31.12.2022

Infografik Altersverteilung

Stiftungsrat 2022

Der Stiftungsrat besteht aus 13 Mitgliedern, darunter: 

  • ein Regierungsrat / eine Regierungsrätin pro Konkordat (Präsidium/Vizepräsidium) 
  • ein Sekretär / eine Sekretärin jedes Konkordats 
  • zwei Vertretungen pro Konkordat, davon mindestens eine für den Straf- und Massnahmenvollzug zuständige Amtsleitung
  • eine Vertretung des Bundes 

Karin Kayser-Frutschi wurde neue Präsidentin des Stiftungsrats 
Karin Kayser-Frutschi, Nidwalder Regierungsrätin und Präsidentin des Strafvollzugskonkordates Nordwest- und Innerschweiz, wurde am 3. Juni 2022 als Präsidentin des Stiftungsrats des SKJV gewählt. Gleichentags wurde der Freiburger Staatsrat und Präsident des Concordat Latin, Romain Collaud, als Vizepräsident gewählt. Dem abgetretenen Präsidenten Fredy Fässler und der abgetretenen Vizepräsidentin Béatrice Métraux danken wir herzlich für ihr Engagement.

Mitglieder Stiftungsrat SKJV 2022 

  • Benjamin Brägger, Sekretär Strafvollzugkonkordat der Nordwest- und Innerschweiz, Austrittsdatum 28.02.22 
  • Christian Clerici, Chef du service pénitentiaire, Canton de Neuchâtel 
  • Romain Collaud*, Staatsrat, Sicherheits-, Justiz- und Sportdirektion des Kantons Freiburg, Eintrittsdatum 11.02.2022, Wahl zum Vizepräsidenten am 03.06.2022 
  • Fredy Fässler, Regierungsrat, Kanton St. Gallen, Präsident des Stiftungsrates SKJV, Austrittsdatum 31.03.2022 
  • Mathias Fässler, Amtsleiter Justizvollzug, Kanton Graubünden 
  • Ronald Gramigna, Chef Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug, Bundesamt für Justiz 
  • Lukas Huber, Amtsleiter Justizvollzug, Kanton Basel-Stadt 
  • Karin Kayser-Frutschi*, Regierungsrätin, Kanton Nidwalden, Wahl zur Präsidentin a.i. am 11.02.2022, Wahl zur Präsidentin am 03.06.2022 
  • Joe Keel, Sekretär Strafvollzugskonkordat der Ostschweiz 
  • Béatrice Métraux, Conseillère d'Etat, Canton de Vaud, Vice-présidente du Conseil de fondation du CSCSP, Austrittsdatum 31.03.2022 
  • Hans-Jürg Patzen, Amtsleiter Justizvollzug, Kanton Zürich, Austrittsdatum 01.03.2022
  • Nicolas Pozar, Amtsleiter Justizvollzug, Kanton Basel-Land, Eintrittsdatum 11.02.2022 
  • Blaise Péquignot, Secrétaire du Concordat pour la Suisse latine
  • Georges Seewer, Chef du Service de l'application des peines et mesures, Canton du Valais 
  • Silvio Stierli, Amtsleiter Justizvollzug, Kanton Thurgau, Eintrittsdatum 03.06.2022 
  • Tanja Zangger, Stv. Konkordatssekretärin Nordwest- und Innerschweiz, Eintrittsdatum 11.02.2022 

* Mitglieder Büro Stiftungsrat am 31.12.2022 

Beisitz Stiftungsrat und Büro Stiftungsrat  

  • Stefan Weiss, administrative Geschäftsführung, Eintrittsdatum 1.7.2022
  • Alain Hofer, Stellvertretender Generalsekretär KKJPD 
  • Patrick Cotti, Direktor SKJV 

Organisation Stiftungsrat