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Thema 2022 - Mobiles Arbeiten.

Die Bildung im Strafvollzug BiSt feiert ihr 15-jähriges Bestehen

Weiterbildung. Ziel ist es ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu fördern, wenn sie aus der Haft entlassen werden. Seit 15 Jahren gibt es Bildung im Strafvollzug. 
2022 unterrichteten beim SKJV 52 BiSt-Lehrpersonen 162 Lerngruppen in 38 Einrichtungen des Justizvollzugs. Insgesamt wurden in den letzten 15 Jahren 12'687 Menschen im Freiheitsentzug mit diesen Bildungsmassnahmen gefördert. Die Bildung im Strafvollzug wird beim SKJV von der Fachstelle BiSt in den Vollzugseinrichtungen schweizweit koordiniert. Nur der Kanton Tessin verfügt über ein eigenes Bildungsangebot für inhaftierte Personen. 
Zum 15jährigen Jubiläum von BiSt wurde eine Medienmitteilung publiziert und die BiSt-Mitarbeitenden erhielten einen gravierten Kugelschreiber als Dankeschön. 

Forum Justizvollzug und EM-Intervision 2022

«Gemeinsam Sicherheit schaffen» war Titel, Thema und Motto des fünften Forums Justizvollzug, das am 23. und 24. November im Centre Loewenberg bei Murten stattfand. Am 25. November, fand am gleichen Ort die EM-Intervision statt, der jährliche Fachaustausch zu Fragen des Einsatzes von Electronic Monitoring in der Schweiz.
Das Forum Justizvollzug zählte 230 Teilnehmende; an der EM-Intervision nahmen 90 Fachleute teil. Die Teilnehmenden hörten den nationalen und internationalen Expertinnen im Plenum aufmerksam zu und diskutierten mit ihnen in den Workshops, im Showroom Praxis und in den Pausen.
Ein Blick auf die Website des SKJV ermöglicht nun einen umfassenden Rückblick auf das Forum Justizvollzug. Neben einem kurzen Impressionsfilm stehen Audiofiles einiger Plenumsreferate, die Zusammenfassungen der Workshops und der Beiträge im Showroom Praxis sowie das vollständige Referat von Regierungsrat Romain Collaud zum Nachhören und Nachlesen zur Verfügung.

Monitoring Justizvollzug – Kennzahlen des stationären Sanktionenvollzug

Seit Januar 2022 stellt das Monitoring Justizvollzug (MJV) monatlich Kennzahlen zu Kapazität, Belegung und Einweisungsgrund der 90 kantonalen Justizvollzugseinrichtungen und der 26 Vollzugsbehörden online zur Verfügung. Damit werden Einblicke in die Justizvollzugslandschaft möglich, die sich gegenüber herkömmlichen Methoden durch Differenziertheit und Aktualität auszeichnen. 
Das MJV macht auch sichtbar, dass spezialisierte und staatlich beaufsichtigte psychiatrische Kliniken, Spitäler sowie Wohn- und Pflegeheime ebenfalls Vollzugsaufgaben erfüllen. Knapp ein Zehntel der im Jahr 2022 zu einer Freiheitsstrafe oder einer stationäre Massnahme eingewiesenen Personen war ausserhalb des Vollzugs untergebracht. 
Die Kantone arbeiten im Justizvollzug zusammen, um eingewiesenen Personen ein möglichst adäquates Haftsetting zu ermöglichen. Das MJV bildet die Dimensionen dieser Verbundsaufgabe ab, indem es die Einweisungen in Einrichtungen über Kantonsgrenzen und Regionen hinweg aufzeigt. Zusammen mit den Kapazitäten und Auslastungen der Einrichtungen schaffen diese Informationen für die Verantwortlichen - Kantone, Strafvollzugskonkordate und Bund - einen Mehrwert für ein koordiniertes Vorgehen in der Vollzugsplanung. 

Im Jahr 2023 wird der erste Jahresbericht des MJV mit den Kennzahlen von 2022 und deren Entwicklung veröffentlicht.

Leadership und Management im Justizvollzug

Wie schaut der Alltag einer Führungsperson im Justizvollzug aus? Haben die Führungspersonen auf Ebene Amt, in den kantonalen Vollzugsbehörden und den Institutionen des Freiheitsentzugs unterschiedliche Aufgaben? Was verstehen sie konkret unter Leadership und Management im Justizvollzug? Führungskräfte im Justizvollzug leiten unterschiedliche Abteilungen und Teams, sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Gefängnismauern und entwickeln den Schweizer Justizvollzug im Rahmen ihrer Aufgaben weiter. Sie prägen ihn durch ihre Persönlichkeit ganz wesentlich.
2022 wurde ein neues Themendossier erarbeitet und auf der Webseite des SKJV publiziert.  Es erweitert das Kapitel «Arbeiten im Justizvollzug» um das Thema der Führungsarbeit im Justizvollzug und bringt dieses Thema kurz und kompakt näher. Im Zentrum stehen filmische Einblicke in unterschiedliche Führungstätigkeiten des Justizvollzugs und drei Persönlichkeiten mit einer hohen Führungsverantwortung und einem gemeinsamen Kernauftrag.

«Die Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeitenden inspiriert mich.»

Romilda Stämpfli, Leiterin Amt für Justizvollzug

«Ich schätze den gesetzlichen Rahmen, innerhalb dessen ich mich in meiner Funktion frei bewegen kann.»

Colette Laager, Leiterin Vollzugs- und Bewährungsdienst

«Man kann nicht Manager einer Anstalt sein, ohne Leader zu sein.»

 

David Lembrée, Direktor Justizvollzugsanstalt

Geschäftsstelle «Prüfungswesen»

Am 14.Januar 2022 hätte die Trägerschaft [epjv] gerne erstmals eine gemeinsame Feier für die erfolgreichen Absolvent:innen der Berufsprüfung und der höheren Fachprüfung 2021 durchgeführt, musste diese jedoch pandemiebedingt absagen. Deshalb verschickte die epjv die eidgenössischen Fachausweise und Diplome zusammen mit einem Geschenk. 
Vom 5.bis 6. Mai 2022 fand die Wiederholungsprüfungssession der höheren Fachprüfung statt. Sechs Kandidaten hatten sich dazu angemeldet und wurden von 7 Prüfungsexpert:innen beurteilt. Die Qualitätssicherungskommission konnte im Anschluss vier Absolventen zum Erfolg gratulieren.
55 Prüfungsexpert:innen der Berufsprüfung bereiteten sich im Juni intensiv an jeweils spezifisch auf die zu evaluierenden Prüfungsteile ausgerichteten Schulungen auf den Einsatz an der Prüfungssession 2022 vor, um die Prüfungsleistungen von 175 Kandidat:innen zu beurteilen. Vom 29. August bis 16. September standen sie unter Aufsicht der Prüfungskommission in Villars-sur-Glâne für die Korrekturen der schriftlichen Prüfungsteile und im Hotel Holiday Inn, Bern Westside für die Beurteilung der mündlich-praktischen Prüfungsposten im Einsatz. 
Zeitgleich bot sich die letzte Möglichkeit zur Absolvierung der Berufsprüfung nach alter Prüfungsordnung – sprich mit der Erstellung und Präsentation einer Projektarbeit, einer vierstündigen schriftlichen Prüfung und einer fachspezifischen mündlichen Prüfung. Vier Kandidat:innen nutzten das Angebot, welches ausschliesslich Repetent:innen nach Prüfungsordnung 2002 zur Verfügung stand. 
Am 2. Dezember durften die 156 nach neuer und alter Prüfungsordnung erfolgreichen Absolvent:innen ihre eidgenössischen Fachausweise zum ersten Mal nach der Pandemie im feierlichem Rahmen in der Aula Magna der Universität Freiburg entgegennehmen. 

Diplomübergabe 2022

Diplomfeier in der Aula Magna der Universität Freiburg

Die Konkordatssekretäre verliehen die Preise für die besten Prüfungsleistungen an:

  • Sandmeier Diego, Justizvollzugsanstalt Lenzburg für das Nordwest- und Innerschweizer Konkordat
  • Jahoja Ylber, Justizvollzugsanstalt Pöschwies für das Ostschweizer Konkordat
  • Barbosa Elsa Patricia, prison de Champ-Dollon und Vieira Gandarillas Axel, établissement de la Plaine de l’Orbe ex-aequo für das Lateinische Konkordat.
Diego Sandmeier, Benjamin Brägger, Jahoja Ylber, Joe Keel, Axel Vieira Gandarillas, Elsa Patricia Barbosa, Blaise Péquignot

Diego Sandmeier, Benjamin Brägger, Jahoja Ylber, Joe Keel, Axel Vieira Gandarillas, Elsa Patricia Barbosa, Blaise Péquignot

Übersicht Soft Law

Mit Blick auf die Vielfalt und Unübersichtlichkeit des bestehenden Soft Laws im Bereich des Justizvollzugs entwickelte das SKJV eine Übersicht über die verschiedenen Regelungen. Seit Ende 2022 ist diese Übersicht auf der SKJV-Website publiziert. Ziel ist, Fachpersonen aus der Praxis, der Aus- und Weiterbildung sowie weiteren interessierten Personen einen einfachen und unkomplizierten Zugriff auf wichtige Soft Law zu gewährleisten. Neben den Europäischen Strafvollzugsgrundsätzen und den Nelson Mandela Rules verlinkt die Website relevante Soft Laws, die in unterschiedliche Themenbereiche eingeordnet werden:

  • Sicherheit und Schutz
  • Ausländerinnen und Ausländer im Freiheitsentzug
  • Frauen im Freiheitsentzug
  • Elternschaft
  • Langzeitinhaftierte und verwahrte Personen
  • Gesundheit
  • Wiedereingliederung und Bewährungshilfe

Erste Schritte auf Social Media mit unserem LinkedIn-Profil

Im letzten Quartal 2022 haben wir unseren ersten Social Media Account auf LinkedIn in Betrieb genommen. LinkedIn ist als Berufs-, Karriere- und Aus- und Weiterbildungsnetzwerk für das SKJV von besonderem Interesse. Mit unserer Präsenz auf LinkedIn wollen wir die Arbeitswelt des Justizvollzugs, unser Bildungsangebot und unsere wissenschaftlichen Publikationen regelmässig vorstellen. Zudem ermöglicht uns LinkedIn, uns noch einfacher mit anderen nationalen und internationalen Akteurinnen und Akteuren des Strafvollzugs zu vernetzen. 
Als Vorbild diente uns das Social Media Profil der JVA Hindelbank, mit welcher sich die Kommunikation des SKJV im Oktober 2022 zu einem konstruktiven und interessanten Austausch traf.