Sicherheit und Schutz

Die drei Dimensionen der Sicherheit

Erfolgreiches Sicherheitsmanagement im Freiheitsentzug fusst auf den drei Dimensionen von Sicherheit: auf passive, prozedurale und dynamische Sicherheit. 
Die Sicherheit einer Einrichtung des Justizvollzugs wird dadurch gewährleistet, dass effektive und solide Infrastrukturen vorhanden sind, klare und verlässliche prozedurale Sicherheitsmassahmen bestehen und dynamische Sicherheit gelebt und gefördert wird.

Sicherheit und Schutz

Den für die Leitung von Einrichtungen des Freiheitsentzugs verantwortlichen Personen steht eine Reihe von Konzepten zur Verfügung, die ihnen ermöglichen, in einem Krisenfall die Rollen und Aufgaben jedes Einzelnen festzulegen. Das SKJV erstellte in enger Zusammenarbeit mit der Praxis die Konzeptsammlung Security & Safety. Darin sind die Rahmenkonzepte aufgelistet, welche in der Praxis des Freiheitsentzugs am häufigsten angewandt werden. Die Konzeptsammlung hat zum Ziel, die Kantone beim Erstellen und Umsetzen von spezifischen Sicherheits- und Schutzkonzepten zu unterstützen. 

Fachpersonen des Freiheitsentzugs können die Konzeptsammlung Security & Safety beim SKJV unter expertenpool@skjv.ch bestellen.

Zur Thematik wurde eine Expertengruppe auf die Beine gestellt. Diese steht für Fragen und Anregungen ebenfalls unter expertenpool@skjv.ch zur Verfügung.

Dynamische Sicherheit

Dynamische Sicherheit ist ein Arbeitsmodell, das den Beziehungen zwischen Justizvollzugspersonal und inhaftierten Personen eine entscheidende Rolle für erhöhte Prävention und Sicherheit im Rahmen des Justizvollzugs zuweist. Das SKJV hat in Zusammenarbeit mit Vertretern des schweizerischen Justizvollzugs ein Handbuch zur dynamischen Sicherheit im Freiheitsentzug verfasst.

Im Handbuch werden die bestehenden internationalen Definitionen der dynamischen Sicherheit behandelt sowie die Bedeutung des Konzepts für den Justizvollzug. Das Handbuch legt dar, welche zentrale Rolle dem Justizvollzugspersonal bei der Umsetzung der dynamischen Sicherheit im Alltag des Justizvollzugs zukommt. Ziel des Handbuchs ist es, das Arbeitsmodell der dynamischen Sicherheit zu beschreiben und Handlungsanregungen für dessen Förderung zu bieten.

Dynamische Sicherheit im Justizvollzugsalltag beruht auf vier Aspekten: Aufmerksamkeit, Interaktivität, positiver Beziehungsarbeit sowie deeskalierenden Massnahmen.

Damit das Personal dynamische Sicherheit auch umsetzen kann, bedarf es entsprechender strategischer und betrieblicher Rahmenbedingungen. Diese umfassen ein auf dynamische Sicherheit ausgerichtetes Leitbild, eine entsprechende Personalpolitik sowie ein funktionierendes Informationsmanagement. Das Handbuch bietet diverse Denkanstösse und beschreibt bewährte Praktiken, die für die praktische Umsetzung der dynamischen Sicherheit hilfreich sein können.

Eine limitierte Auflage an gedruckten Handbüchern in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch steht bereit. Falls Sie gerne eine Exemplar bestellen möchten, schreiben Sie uns per E-Mail an die Adresse biblio@skjv.ch

E-Learning

Zusätzlich zum Handbuch wird das Konzept der dynamischen Sicherheit in Form eines interaktiven E-Learning-Kurses vermittelt. Die online-Teilnehmenden begleiten virtuell eine neue Mitarbeiterin, die sich an ihrem ersten Arbeitstag im Gefängnis verschiedene Fragen zur Sicherheit stellt und das Konzept der dynamischen Sicherheit kennenlernt. Der E-Learning Kurs ist für alle Interessenten kostenlos zugänglich. Eine Absolvierung des E-Learning-Kurses wird für die Weiterbildung «Dynamische Sicherheit» vorausgesetzt. Die E-Learnings werden je nach Programm in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch angeboten.

Der E-Learning-Kurs wurde mit der finanziellen Unterstützung des Impulsprogramms des Nationalen Aktionsplans für die Prävention von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus entwickelt.

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